Kapitel Ölf

Einfach mal wieder verliebt sein. Einfach. Nicht nur verliebt sein. Geliebt werden. Lieben. Gemeinsam leben und hoffen und streiten und leiden und lieben. Hunderte erste Male. Einander kennenlernen. Sich kennenlernen. Keinen Schwermut kennen, keine Enttäuschung. Bedingungslos aufeinander einlassen. Sehenden Auges ins Verderben steuern. Gerne. Jeden Moment genießen. Leben. Erleben. Lieben.

Aber was ist? Hör auf zu suchen, dann kommts von selbst. Sagen sie. Und haben recht.

Vielleicht hatte ich dich ja schon lange gefunden. Aber du warst es nicht. Warst es doch. Aber nicht für mich. Vielleicht hab ich dich ja schon lange gefunden. Aber du bist es nicht. Bist es doch. Aber nicht für mich. Vielleicht werde ich dich irgendwann finden. Und dann bist du es. Bist es nicht. Bist es nur für mich. Ich will dich sehen. Will dich wieder sehen. Will dich immer sehen. Will dich immer wieder sehen. Will das du mich sehen willst. Immer. Wieder. Will meine Ruhe. Will Ruhe. Endlich Ruhe.

Warum machen wir es uns so schwer mit dem glücklich sein? Vielleicht haben wir uns so an unser Leid gewöhnt, das wir Angst haben es zu verlieren. Denn was brauchen wir mehr als Sicherheit? Und sei es nur die Sicherheit des bekannten Schmerzes, die wir vor die warme, uns aber unbekannte Sicherheit von Vertrauen und echter Zweisamkeit stellen. Und was hat uns das Vertrauen genommen, warum können wir nicht auf unser Herz hören? Warum glauben wir immer so fest daran nur das Zweitbeste abbekommen zu haben? Wir vertrauen uns selbst nicht, wie sollen wir den Menschen vertrauen? Wir lieben uns selbst nicht, wie sollen wir die Menschen lieben? Nur einen? Und wie soll uns auch nur ein Mensch vertrauen, wie soll uns nur ein Mensch lieben? Und dann auch noch der Richtige. Chancenlos.

#chrischn #liebe #depression #leben #30122009