Kleiner Demobericht von der Teilnahme der FREIEN LINKEN an der „Freedom Day? April, April“ Demo in Leipzig am 02.04 2022

von Dirkson

Die FL Leipzig hatte zur Teilnahme an der Demo maßnahmenkritischer Initiativen Mitteldeutschlands in Leipzig am 02.04.22 um 14 Uhr am Wilhelm-Leuschner-Platz aufgerufen. Freie Linke aus vielen Teilen des Bundesgebiets folgten diesem Ruf. Auch einige Freie Linke Anarchisten waren in Leipzig dabei und an dieser Stelle folgt nun ein kleiner Erlebnisbericht.

Unser kleiner Bericht beginnt ein wenig abseits des eigentlichen Startpunkts der Protestaktion. Einige von uns trafen sich in der Nähe des Bundesverwaltungsgerichts, um gemeinsam zur Demo zu gehen. Es zeigte sich, dass dies gar nicht so einfach ist in Deutschland 2022 da durch massives Polizeiaufgebot vor Ort die Zugänge weiträumig absperrt waren. Beim ersten Versuch in der Dimitroffstraße wurde unsere kleine Schar Freier Linker das erste Mal angehalten, zwei Mitstreiterinnen gelang es zwar durch die Absperrung hin durchzuschlüpfen, der Rest unserer Truppe wurde jedoch zur Umkehr genötigt. Die darauf angesprochenen Polizisten konnten das zwar nicht so recht erklären, ließen aber auch partout nicht mit sich verhandeln.

Wir zogen weiter und suchten einen alternativen Weg. Auf dem Martin-Luther-Ring, gegenüber des Neuen Rathauses, wurden wir dennoch erneut angehalten und ob unseres Zieles befragt. Dieser Stopp war dem Selektionsbemühen unserer uniformierten Mitbürger in Staatsdiensten geschuldet. Ihr Auftrag, nur die richtigen Teilnehmer auf die richtige Demo zu lassen, bereitete ihnen doch einige Schwierigkeiten. Nun, es mag auch ein bisschen an unserer bunten Truppe gelegen haben, wir Freie Linke haben es anscheinend nicht so mit dem uniformen Auftreten, anders als die „ProFa“ von denen später noch zu berichten sein wird.

So kam es auch, dass Dreien von uns erneut der Zugang verwehrt wurde, während der akzeptierte Rest, im Erscheinungsbild wohl für hinreichend bürgerlich befunden, in einer 1 zu 1 Betreuung durch die Polizei zum Veranstaltungsort eskortiert wurde. Kurz vor Erreichen desselben wurde von der Polizeirotte noch mal Halt gemacht und das Okay der Einsatzleitung eingeholt. Ausschlaggebend waren wohl Fahnen wie unsere, die man, von anderen Freien Linken auf dem Demoareal bereits geschwungen, ausmachte und zuvor fälschlich eher der Gegendemo zugeordnet hatte. Den drei Abgewiesenen wurde wegen ihres äußerlichen Erscheinungsbildes der Weg über den Zugang zur Gegendemo gewiesen, woran leider auch vehementer Protest nichts änderte, aber auch sie fanden kurze Zeit später, zum Glück unbeschadet, ans Ziel.

Am Veranstaltungsort angekommen, trafen wir auf bereits einige hundert Teilnehmer, die man als Querschnitt der Bevölkerung bezeichnen kann. Später wurden es noch mehr Teilnehmer, laut Polizei waren es wohl 2000 (1), während des Umzuges durch die Innenstadt können es auch noch mehr gewesen sein.

Nach ein paar kurzen Redebeiträgen am Startpunkt setzte sich die Menge auch schon in Bewegung. Es wurden Trommeln geschlagen, Sprechchöre gerufen, vereinzelt Musik gespielt und Transparente gegen die Impfpflicht für Freiheit, Grund- und Menschenrechte wie auch verschiedenste Fahnen, darunter „Nazis raus“, Anarcho- und Friedensfahnen, hochgehalten.

Die Stimmung war energiegeladen und ließ die gemeinsame Triebkraft aus Widerständigkeit, die die Menschen hier bewegt, gerichtet gegen den durch Autoritätsfanatiker und einem durch eine machthungrige Obrigkeit geforderten Gehorsam zur „freiwilligen“ Abtretung der eigenen Selbstbestimmtheit, Unversehrtheit und Menschenwürde, erahnen.

Die Freie Linke bildete dank ihrer schönen roten und schwarzen Fahnen einen weithin deutlich sichtbaren Block und genau dies liegt auch in unserer Absicht. Wir wollen der linken Stimme im Protest zu Wahrnehmung verhelfen. Und weil der Einwand eh kommen wird, ja es waren vermutlich auch ein paar Rechte unter diesen Menschen aber all diese Menschen haben ein Recht auf der Straße zu sein, wenn ein immer autoritärer auftretender Staat die Grundrechte der Menschen beschneidet und in völlig unverhältnismäßiger verfassungsbrüchiger Art und Weise bis in ihr privates Leben, ja in ihre Körper, hineinregieren will. Wir laufen dort nicht mit Rechten, sondern TROTZ und neben dem eigentlichen Protestmotiv auch durchaus gegen Sie. Wir lassen nicht zu, dass die völlig berechtigte Kritik an Regierung und Pharmamafia von den Rechten vereinnahmt oder von den Mainstream-medien der Oligarchen als rechts geframed wird. Wir überlassen weder den Rechten noch dem Staat die Straße.

Wir sind auf der Straße für die Grund- und Menschenrechte, für die Würde derer die in diesem Land keine Stimme haben, für einen offenen und fairen Diskurs.

Ein fairer Diskurs ist leider an diesem Tag mit den Gegendemonstranten der sogenannten „AntiFa“ nicht möglich gewesen. Da sie eher wie Pro-Faschisten auftreten und handeln erscheint ein „ProFa“ viel passender. Uniform in Auftreten und Kleidung, wie frisch aus der kapitalistischen Fließbandproduktion nach DIN-ISO genormt, mit vor Gewaltandrohung strotzender Rhetorik (wenn man das überhaupt so nennen will, rüdeste Pöbelei trifft es meistens wohl eher), die Stinkefinger zeigend, oft nur mit Mühe von der Polizei im Zaum gehalten, kam diese Rotte „Jubelperser“ die hier wohl tatsächlich gerne „Prügelperser“ gewesen wären vielleicht auf 200 meist noch jugendlich Irregeleitete. Ein paar Teilnehmer dieses jugendlichen Mobs griffen auch einen Mitstreiter der Freien Linken tätlich an und versuchten ihm die Fahne zu entreißen. Ihre Anzahl ist immer schwer zu schätzen da sie in ihrer „Uniform“ allesamt ähnlich aussehen und dank ihrer jugendlich flinken Füße der Protestbewegung oft auch hinterherlaufen. Dieser Effekt in der Wahrnehmung ist sicher auch gewollt. Seitens der Regierungskritiker erntete die “ProFa” dann auch Rufe wie „Pharmavertreter, Arbeiterverräter“ oder „Antideutsche sind keine Linken“.

Extremisten sind Sie und das spiegelt sich in gewaltverherrlichenden, faschistoiden Sprüchen wie „Wir impfen Euch alle“ wider. Ihr neuer “tiefgründiger” Leitspruch „Pandemie und trotzdem da – durchgeimpfte Antifa“, nebenbei höchst peinlich, ruft sogleich passend zum Austausch ihrer Ideale in Gedanken einen Korrekturvorschlag hervor: „Kapitalregie und plötzlich da – staatstreue aggroFA“.

Angesichts des aggressiven Gebahrens der ProFa Gegendemonstranten während des Voranschreitens des Demozuges, wurde der Polizei von Seiten der Veranstalter gedankt, da diese sich diesmal mehr mit der Sicherung der Demo beschäftigte, an der auch viele ältere Menschen, Frauen und Kinder teilnahmen. Da diese Demo nicht, wie vielfach zuvor erlebt, durch die Polizei selbst gestört wurde, geht das klar in Ordnung.

Auf der Abschlusskundgebung, nach dem Zug um den Innenstadtring wieder auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz angekommen, gab es dann noch ein paar Redebeiträge, bevor die Veranstaltung für beendet erklärt wurde. Wir Freie Linke fanden noch für ein Gruppenfoto zusammen als die Demomenge sich bereits auflöste. Alles in allem eine gelungene Protestaktion auch für uns Freie Linke. Einen besonderen Dank an alle FREIEN LINKEN, die an dem Tag dabei waren und halfen die Linke Stimme im Maßnahmenprotest sichtbar zu machen.

Lasst uns widerständig bleiben!

Nie wieder Faschismus!

Schaut gerne auch hier rein: https://t.me/FreieLinkeAnarchisten

Quellen: 1 https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Corona-Protest-in-Leipzig-Rund-2000-Demonstranten-auf-dem-Innenstadtring